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Die Weinlese 2023

Tagebuch Ca' Lustra
05.11.2023

Bereits während der Weinlese haben uns viele von Ihnen nach Einzelheiten zum Verlauf der Saison und den zu erwartenden Ergebnissen gefragt, aber erst am Ende der alkoholischen Gärung haben wir Sicherheit, was den Charakter und die Kapazitäten der entstehenden Weine, betrifft. Hier also erzählen wir Ihnen, wie es gegangen ist.

Beginnen wir am Ende: die Ergebnisse dieser Weinlese waren so positiv wie schon seit vielen Jahren nicht mehr. Die Ernte war sehr reichlich mit nur zwei Ausnahmen: den Ländereien Aganoor, die stark unter der Augusthitze gelitten haben und den Weinreben am Berg der Kellerei, die Ende Juli vom Hagel heimgesucht wurden.

Man muss sagen, dass die große Verfügbarkeit an Wasser das Unterscheidungsmerkmal des Jahres 2023 bei Ca' Lustra war. Die Regenfälle, „fast eher Wolkenbrüche“, vom Mai haben der Vegetation einen starken Schub gegeben sowohl den Reben als auch dem Rasen. Der feuchte Frühling hat zwar die Durchführung der Schädlingsbehandlungen erschwert, aber in Erinnerung an die Trockenheit des Vorjahres haben wir uns sehr gerne angestrengt, um die viele zusätzliche Arbeit zu bewältigen.

Unversehrt und ohne große Probleme im Sommer angekommen haben die zirka 90 mm Regen, die gut verteilt pro Monat im Juli und August gefallen sind, die Reifung und die Gewichtszunahme der Trauben begünstigt. Vor allem den Rotweinen, insbesondere dem Merlot und dem Cabernet Franc, haben die Eigenschaften des Jahrgangs geholfen, so dass es uns scheint, sie noch nie so gut gemacht zu haben. Einige spätreife weiße Trauben, unter ihnen Tai Bianco und Garganega, haben begeisternde Weine hervorgebracht. Etwas benachteiligt sind allerdings die frühreifen weißen Trauben, die durch den Hagel etwas ins Abseits gestellt wurden und dessen Ernte aufgrund der Umstände in der wärmsten Woche des Jahres erfolgte. Es ermutigt uns, es endlich wieder geschafft zu haben, eine gute Menge Rot- und Weißwein Ca' Lustra herzustellen, unter deren Mangel wir jahrelang gelitten haben.

Wir sind begeistert von den Ergebnissen eines Weinbergs, den wir letztes Frühjahr in dem Ort Forestana gekauft haben: Einen Weißwein und einen Rotwein, die uns bereits nach dieser ersten Weinherstellung durch Substanz und Feinheit überzeugt haben. Hier stehen alte Anlagen aus den 60er Jahren auf Steinen und Lehm mit einer nordwestlichen Ausrichtung in 250 m Höhe zwischen dem Monte Venda und dem Monte Brecale. Dieses neue Land wird, wenigstens teilweise, die zwei Flächen ersetzen, die wir im Tal von Faedo gemietet hatten und die wir nicht weiterführen konnten.