St. Martins und der Marzemino Wein
Der St. Martinstag wird in ganz Italien mit unterschiedlichen regionalen Bräuchen gefeiert. In Venetien ist der St. Martinstag mit dem Anstich des neuen Weins, der Frucht der letzten Ernte, verbunden. Die Überlieferung erzählt von Martin, einem römischen Soldaten, der im Winter 335 seinen Mantel in zwei Hälften teilte, um einen halbnackten Kaufmann vor der Kälte zu schützen. Martin sah bald darauf, wie der Kaufmann die Gestalt Jesu annahm und konvertierte zum Christentum.
In den Euganeischen Hügeln steht Sankt Martin für Laub, kühle Abende, Kastanien und Marzemino. Die Reben gehen langsam in die Vegetationsruhe über und werfen ihre Blätter ab. In unserem Weinkeller neigen sich die nach der Ernte begonnenen Arbeiten dem Ende zu. Alles verlangsamt sich in Erwartung des Winters.
Die Geschichte von Marzemino: Vergangenheit und Gegenwart
Der Marzemino kam um das 15. Jahrhundert durch den Seehandel der Republik Venedig nach Italien und verbreitete sich in Venetien, Trentino und der Lombardei. Sein Name leitet sich von "Marzarimen" ab, vom lateinischen "Märzweizen", was auf die geringe Größe seiner Trauben zurückzuführen ist.
In Venetien und in den Euganeischen Hügeln wird ein Marzemino traditionell mit einem leichten Restzucker und einer lebhaften Perlage getrunken, die durch die Nachgärung in der Flasche entsteht.
Trocken vinifiziert, verleiht diese Rebsorte eine angenehme Aromatik, die in Verbindung mit Leichtigkeit und Frische einen Wein ergibt, der sich für einen Snack mit Brot und Salami oder einen Teller mit gegrillter Salami eignet.
Die Marzemino-Traube zeichnet sich durch eine dünne, widerstandsfähige Schale aus und ist daher gut zum Trocknen geeignet. Die Trocknung der Marzemino-Trauben ist eine ungewöhnliche Entscheidung, die wir vor einigen Jahren getroffen haben und die unsere Experimentierfreudigkeit widerspiegelt und uns einen intensiven und würzigen Wein beschert.
San Martino: Esskastanien und Marzemino
„Am Sankt-Martins-Tag, Kastanien und Wein". So lautet ein altes Sprichwort, das an die Tradition erinnert, an diesem Tag Kastanien und neuen Wein zu essen. Früher war der 11. November ein sehr wichtiges Datum im bäuerlichen Kalender, da er mit dem Beginn der landwirtschaftlichen Ruhezeit und der Erneuerung der landwirtschaftlichen Verträge zusammenfiel.
Unser Marzemino in seinen verschiedenen Varianten begleitet auf angenehme Weise die Aromen des Herbstes. Zu den Kastanien, die im Sommer in San Martino unverzichtbar sind, empfehlen wir unseren Marzemino Passito oder den wieder vergorenen Marzemino. Sie haben die Wahl!